Wir befinden uns in der „Testenčena
ograjnica“, im Herzen der weiträumigen Grabstätte aus der Eisenzeit.
Die größten archäologischen Studien wurden vom Wiener und Triester
Museum in den Jahren 1884 bis 1902 durchgeführt. Schon damals
wurden mehr als 6500 Gräber aus der Eisenzeit erforscht. Man nimmt
an, dass die Zahl der Begrabenen auf der Grabstätte bei etwa 10.000
liegt.
Die Bestattungsgewohnheiten der Ureinwohner des Posočje-Gebietes
haben sich durch das gesamte 1. Jahrtausend v. C. nicht verändert.
Die Verstorbenen wurden verbrannt. Die Asche und auch die Reste
der Kleidung des Verstorbenen und die Beigaben wurden am Boden
der Grabgrube verstreut oder in eine Aschenkapsel gelegt. Die
Gräber wurden mit Steinplatten verschlossen. Von den beigefügten
Schmuckgegenständen heben sich bronzene Armbänder, Halsbänder,
Ringe, Ohrringe und Fibel ab. Den männlichen Verstorbenen wurden
seit dem 4. Jahrhundert v. C. Waffen – eine Steinaxt und eine
Lanze – beigeleg.
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Der Schnitt des eisenzeitlichen Urnengrabes
und Attischer Eulenskifos (5. Jh. v. C.) gefunden in dem Grab |
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Zahlreiche Beigaben belegen, dass ein
blühender Kulturaustausch mit dem süditalischen und dem griechischen
Gebiet bestand, was auch der Fund einer Dose aus den attischen Werkstätten
zeigt. Der Reichtum der kulturellen Kontakte wird durch den Gedenkraum
symbolisiert, auf dessen Boden Ziervulkansand von den Hängen der
Mittelmeervulkane verstreut ist. |