Geboren in einer Malerfamilie, die Mitte des 18. Jh. aus den Niederlanden nach Wien kam und dort eine Glasmalerwerkstatt eröffnete. Der Vater Rudolf Geyling übernahm 1880 das erfolgreiche Familienunternehmen, was einen starken Einfluss auf Remigius’ Leben hatte. Die Familienbande mütterlicherseits - seine Mutter Marija war mit dem Komponisten Richard Heuberg verwandt - führten ihn später ins Theater. 1910 heiratete er Mathilda Weihs.
Geyling pflegte Freundschaften mit zahlreichen wichtigen Personen seiner Zeit, insbesondere mit dem Maler Gustav Klimt (1862-1918). Bei der Ausstattung der Kirche Steinhof in Wien arbeitete er auch mit dem Architekten Otto Wagner (1841-1918) zusammen.
Remigius Geyling wurde am 1. August 1914 eingezogen. Er kämpfte an drei Fronten, zuletzt in Isonzo. In Javorca im Tolminka-Tal hinterließen er und Leutnant Geza Jablonski ein bleibendes Denkmal für die gefallenen Kampfgefährten. An der Isonzofront arbeitete er mehrere Studienzeichnungen und Modelle der Kirche in Javorca aus, 1917 wurden sie in einer Kriegsausstellung im Wiener Prater ausgestellt. Er erhielt den Kaiserlich-Österreichischen Franz-Joseph-Orden für militärische Verdienste und noch einige weitere Auszeichnungen. Von 1922 bis zu seiner Pensionierung 1964 arbeitete er im Burgtheater. Er war ein angesehener Professor, ein Erfinder besonderer Projektionseffekte und eine der bemerkbarsten Wiener Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst.